Es war eine eigene Welt, in der Niely Hoetsch aufwuchs. Eine Welt aus Kristallen, Perlen, Tüll, Satin, Schleiern, Farben, Formen, Magazinen, in die der leichte Duft von Buckram und Organza drang, wenn dieser nicht eben von den Dämpfen der Farben überlagert wurde, die Großmutter Ladomy für das Bleichen der Seide verwendete, aus der sie ihre berühmten Blumen formte. Diese Welt befand sich unter dem Arbeitstisch der Großmutter und Tante in deren Atelier in Brasilien. Und neben den Geräuschen der von entschlossener Hand reißenden Stoffe, der vorsichtigen Scheren, die nach und nach Blüten und Blätter daraus hervorbrachten, hörte Niely auch, wie ihre Großmutter und Tante sich über das Wie und Womit austauschten und berieten, um auch die noch so ausgefallenen Wünsche ihrer Bräute zu verwirklichen.

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